Lesezeit 9 minuten|Posted on 12. Januar 2023
Planen Sie eine Webseite zu erstellen oder möchten ein anderes Webprojekt umsetzen? Dann steht früher oder später die Wahl einer Plattform an, mit der Sie dieses Projekt realisieren. In vielen Fällen kommt dann ein Content Management System zum Einsatz. Diese Plattformen vereinen viele Funktionen und sind gleichzeitig extrem flexibel.
WordPress und TYPO3 sind zwei der beliebtesten Content Management Systeme auf dem Markt. Warum das so ist und welche Funktionen Ihnen die beiden Lösungen bieten, finden wir im folgenden Beitrag heraus.
Die Aufgabe eines Content Management Systems oder CMS ist es, eine gemeinschaftliche Plattform zur Verwaltung, Erstellung und Organisation sowie Veröffentlichung von Daten zu bieten. In der Regel ist das CMS die Plattform für eine Webseite, auf der Sie unterschiedlichste Informationen online stellen. Ein CMS kann somit die Basis für einen Blog, einen Online Shop oder auch ein komplexes Webportal mit unterschiedlichen Zugriffsrechten sein.
Somit bietet ein CMS immer auch eine Rechteverwaltung. Das ist wichtig, um die Zugriffe auf die Informationen zu regulieren. Auch legen Sie so fest, wer welche Arten von Inhalten erstellen darf. Ein CMS bietet zudem noch Funktionen für die Kommunikation. Dazu zählen öffentliche Mitteilungen wie Kommentare und auch interne Optionen für den Versand von Nachrichten.
Bei Content Management Systemen kommt in der Regel eine zentrale Datenbank zum Einsatz. Diese baut zum Beispiel auf MySQL oder einem ähnlichen System für Datenbanken auf. Das erleichtert die Verwaltung von Inhalten. Auch ist so der Import oder Export von Daten ohne Probleme möglich. Mit seinen Eigenschaften ist ein CMS also eine gute Plattform für kleine wie große Projekte im Internet.
TYPO3 zählt zur Klasse der freien Content Management Systeme. Es ist als freie Software mit einer GNU General Public License ausgestattet. Damit ist eine kostenfreie Nutzung und auch die Veränderung gestattet. TYPO3 kommt als CMS sogar bei größeren Projekten zum Einsatz. Unter anderem nutzen viele Ortsverbände des THW dieses System und auch die Webseite des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) basiert auf TYPO3.
Um TYPO3 zu nutzen, benötigen Sie einen Webserver mit Apache, NGINX oder IIS. Zudem benötigen Sie einen SQL-Server. Das Paket für die Installation lässt sich kostenfrei von der TYPO3 Association, dem Verein, der das CMS verwaltet, herunterladen. So können Sie das CMS auf jedem beliebigen Webserver aufsetzen. TYPO3 ist zudem unabhängig von einem Betriebssystem.
TYPO3 ist grundsätzlich ein sehr flexibles CMS. Es wurde nicht für einen bestimmten Zweck geschaffen, sondern als Enterprise CMS für die unterschiedlichen Aufgaben, die es im Bereich von Unternehmen gibt. Es ist aus diesem Grund möglich, TYPO3 individuell anzupassen. Das ist mit Erweiterungen möglich. Diese nennen sich TER Extensions oder Local Extensions. Sie bekommen diese ebenfalls über den zentralen Server. Mit diesen Extensions fügen Sie dem CMS weitere Funktionen hinzu. So gibt es Lösungen wie für das Digital Asset Management. Damit verwalten und speichern Sie digitale Inhalte auf der Webseite.
Zu den beliebten Erweiterungen zählen dann noch Foren und Galerien für Bilder sowie andere digitale Medien. Sie können also ganz neue Bereiche schaffen und somit die Funktionen der Webseite für Gäste anpassen. Auf dem Weg fügen Sie TYPO3 auch einen Online Shop hinzu.
Darüber hinaus bringt TYPO3 direkt APIs mit. Dies sind standardisierte Schnittstellen, über die Sie eine Verbindung zu anderen Programmen herstellen. So können Sie die API als ERP-Schnittstelle nutzen. Das ist hilfreich, um Daten aus anderen Softwareplattformen zu importieren oder auch zu exportieren.
TYPO3 bietet zudem einen hohen Standard bei der Sicherheit. Es gibt regelmäßige Updates, die für ein hohes Niveau sorgen. Damit erfüllt TYPO3 auch die Anforderungen an ein Enterprise CMS, wenn Sie die Plattform für Ihr Unternehmen nutzen möchten.
WordPress ist ein Content Management System, das bereits seit 2003 existiert. Ursprünglich wurde es für das Hosting von Blogs konzipiert. Dementsprechend liegt der Fokus von WordPress auch auf diesem Bereich. Das CMS ist zudem Open Source und hat ebenfalls eine General Public License. Damit können Sie WordPress kostenfrei von der WordPress Foundation herunterladen und auf einem Server betreiben.
Für die Installation ist ein Webserver mit Microsoft Windows oder einem Unix-Betriebssystem erforderlich. Sie brauchen zudem einen Webserver, der PHP und MySQL unterstützt. Geeignet sind unter anderem Apache oder Nginx. Zudem wird eine MySQL- oder MariaDB-Datenbank benötigt. Sie können einen eigenen Server dafür nutzen. Eine Alternative ist das WordPress Hosting von einem externen Dienstleister.
WordPress bietet auch die Möglichkeit, die Plattform individuell anzupassen. Das gelingt hier mit Plug-ins. Von diesen gibt es über 55.000 und diese sind alle frei verfügbar. Die Plug-ins decken ein großes Spektrum ab. Dies sind zum Beispiel kleinere Funktionen im Backend, die Ihnen mehr Informationen liefern. Es gibt aber auch Plug-ins, mit denen Sie der Seite neue Bereiche hinzufügen. Ein wichtiges Plug-in in diesem Bereich ist WooCommerce. Dieses kostenlose Plug-in fügt Ihrer Seite einen Online Shop hinzu. Ebenfalls interessant und zu den beliebten Plug-ins zählt Yoast SEO. Dieses Plug-in bringt Ihnen Funktionen für die Suchmaschinenoptimierung mit. Yoast SEO prüft die Inhalte und zeigt Ihnen an, wie gut diese für Suchmaschinen optimiert sind. Auf dem Weg sind Ihre Autoren in der Lage, Beiträge direkt vor dem Veröffentlichen zu prüfen und noch zu optimieren.
Bei WordPress sind Design und Programmcode getrennt. Das gibt Ihnen einige interessante Aspekte. Zum einen gibt es viele Themes, die frei zum Download sind. Mit einem solchen Theme passen Sie die Optik Ihrer Seite an. So ändern Sie Farben, Schriftarten und Grafiken auf der Seite mit nur einem Klick. Die Inhalte bleiben dabei unberührt. Zum anderen vereinfacht dies auch die individuelle Anpassung. Sie müssen sich nicht mit dem Programmcode auseinandersetzen, um Ihr eigenes Design zu entwickeln. Auch ist es möglich, ein Theme direkt im Editor des Backends zu bearbeiten. Das erleichtert den Zugang zum Webdesign.
Es bleibt die Frage, welches von beiden Systemen besser ist. Sowohl TYPO3 als auch WordPress sind sehr gute Lösungen für den Aufbau von Webseiten. Beide Systeme haben keine technischen Schwächen oder Sicherheitslücken. Regelmäßige Updates gehören bei beiden Plattformen zur Normalität dazu. So erscheinen meist mehrfach pro Jahr auch größere Updates für beide CMS. Haben Sie einen exotischen Webserver, auf dem Sie Ihr CMS betreiben wollen, dann ist TYPO3 flexibler. So ist die Installation auch auf macOS möglich. Grundsätzlich sind die Anforderungen an den Webserver sowie das System bei beiden Plattformen gering.
Ein wichtiger Punkt bei einem CMS ist die Verwaltung. Dazu ist es teilweise nötig, in den Code einzusteigen und Änderungen daran vorzunehmen. So passen Sie die Seite an, ändern das Design oder erstellen neue Inhalte. TYPO3 und WordPress lösen das sehr unterschiedlich. Grundsätzlich arbeitet TYPO3 mit einer eigenen Metasprache, die sich TypoScript nennt. Hier ist einiges an Einarbeitungszeit nötig, wenn Sie die Administration selber übernehmen möchten. Oder Sie haben jemanden, der sich bereits mit TYPO3 auskennt. Eine weitere Alternative ist es, die Verwaltung an einen externen Dienstleister zu übertragen. Inhalte wie Blogbeiträge sind hingegen einfacher zu erstellen. Hierfür gibt es einen WYSIWYG-Editor. Somit können auch Personen ohne Kenntnisse in HTML oder PHP Inhalte für eine Webseite mit TYPO3 erstellen.
WordPress hingegen zeigt sich deutlich simpler bei der Verwaltung. Der gesamte Administrationsbereich ist grafisch gestaltet. Im zentralen Dashboard installieren Sie Plug-ins, die neue Funktionen mitbringen. Sie verwalten hier auch die Inhalte und erstellen neue Beiträge. Das ist alles auf einer Seite mit Unterpunkten untergebracht. So ist es sehr einfach, neue Beiträge für den Blog und andere Seiten zu erstellen.
Die Übersichtlichkeit ist jedoch auch eine Schwäche von WordPress. Bei kleinen und mittleren Seiten ist WordPress sehr übersichtlich. Wächst die Seite jedoch über die Jahre, dann ist das Dashboard schnell überladen. So haben Sie nur eine Liste mit allen Beiträgen zur Verfügung. Beim Vergleich vs TYPO3 zeigen sich die Unterschiede. TYPO3 ordnet alle Inhalte in einer Baumstruktur an. Hier sorgen Sie wie mit Verzeichnissen in einem Betriebssystem für Ordnung.
TYPO3 bringt zudem eine umfangreichere Rechteverwaltung mit. Das ist wichtig, wenn Sie in Ihrer Organisation verschiedenen Mitarbeitenden und Gruppen unterschiedliche Rechte geben wollen. Sie können dann exakt einstellen, wer Zugang zu welchen Daten hat. Gerade für die Personen, die im Blog Beiträge posten oder im Online Shop Daten pflegen, ist dies ein Vorteil von TYPO3.
Ebenfalls für TYPO3 sprechen die nativen Schnittstellen. So schaffen Sie schnell eine Verbindung zu ERP-Systemen. Unter anderem ist TYPO3 auch direkt mit SAP kompatibel. Hier zeigt sich wieder, dass TYPO3 für größere Unternehmen mit gewachsener Infrastruktur gut geeignet ist.
Für WordPress vs andere Optionen wie TYPO3 sprechen dann wiederum die Gestaltungsmöglichkeiten. WordPress bietet so deutlich mehr Plug-ins, was Ihnen viel Freiheit bei der individuellen Gestaltung der Webseite gibt. Auch was das Webdesign angeht, hat WordPress die Nase vorne. Das CMS gibt Ihnen viel mehr Optionen für die Entwicklung von modernen Webseiten. So lässt sich oft eine bessere User Experience erzielen. Das ist wichtig für den Erfolg Ihres Webprojekts. Darüber hinaus ist die Installation von WordPress schneller und einfacher. Aus dem Grund wird WordPress auch für seine „Fünf-Minuten-Installation“ gepriesen. Wer keine oder nur sehr wenig Erfahrung mit Webseiten mitbringt, trifft deshalb mit WordPress oft die bessere Wahl. Das gilt besonders dann, wenn Sie Ihr Webprojekt selber managen möchten.
Es gibt also keinen klaren Gewinner beim Vergleich TYPO3 vs WordPress. Beide Plattformen haben Stärken sowie Vor- und Nachteile. Entscheidend ist oft, was Sie vorhaben und was Sie von Ihrem künftigen CMS erwarten. Ein Faktor ist zudem die Größe des Projekts. Arbeiten Sie alleine oder mit wenigen Personen an Ihrer Webseite, dann ist WordPress meist die bessere Wahl. Umfangreichere Webprojekte oder große und mehrsprachige Webseiten sind hingegen auf TYPO3 besser aufgehoben.
Welches Projekt auch immer Sie planen, die Hilfe eines erfahrenen Partners ist von Vorteil. Wir bei Rashedi sind eine junge und dynamische Webagentur, die sich auf Webseiten fokussiert. So haben wir bereits eine Reihe von kleinen wie großen Projekten zu einem erfolgreichen Start online verholfen.
Egal, ob Sie Unterstützung bei der Einrichtung oder dem Webdesign benötigen, wir haben die nötige Erfahrung. Wir helfen Ihnen auch bei der Entscheidung TYPO3 vs WordPress. Außerdem begleiten wir Ihr Projekt gerne auch über einen längeren Zeitraum. Dann kümmern wir uns um Punkte wie die Optimierung Ihrer Inhalte oder SEO. So bekommt Ihr Projekt eine Strategie, die Sie ans Ziel führt.